Sanft vom Licht statt vom schrillen Ton eines Weckers geweckt werden – viele Hersteller versprechen mit sogenannten Lichtweckern ein natürlicheres Aufwachen. Doch wie sinnvoll ist die Investition in solche Geräte tatsächlich? Und worauf sollte man beim Kauf achten?
Ein Lichtwecker simuliert den Sonnenaufgang: Bereits 30 bis 60 Minuten vor der eingestellten Weckzeit beginnt das Gerät, den Raum schrittweise mit zunehmend hellerem Licht zu füllen – meist in einem warmweißen bis orangefarbenen Spektrum. Das soll dem Körper signalisieren, dass der Tag beginnt, und die Ausschüttung des Hormons Melatonin drosseln.
Viele Modelle bieten zusätzlich Naturklänge, Radiosender oder Vogelgezwitscher als akustische Unterstützung, sobald die Lichtphase abgeschlossen ist.
Was bringt das sanfte Aufwachen?
Laut Schlafforschern kann das Aufwachen mit Licht tatsächlich den Kreislauf schonender aktivieren als ein abruptes Klingeln. Besonders bei Menschen mit empfindlichem Schlaf, Schichtarbeitern oder in lichtarmen Jahreszeiten zeigt sich ein positiver Effekt: Der Körper wird weniger stark gestresst, das Aufstehen fällt leichter, und manche Nutzer berichten von besserer Stimmung am Morgen.
Ein Allheilmittel sind Lichtwecker jedoch nicht. Wer ohnehin gut schläft oder kein Problem mit dem Aufwachen hat, wird kaum einen Unterschied merken. Auch bei stark verdunkelten Schlafzimmern oder lichtunempfindlichen Schläfern kann der Effekt gering ausfallen – hier hilft nur ein ausreichend heller Wecker mit mindestens 300 Lux Lichtleistung.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
- Lichtintensität: Hochwertige Geräte erreichen bis zu 300 Lux, einfache Modelle bleiben darunter – das Licht wirkt dann eher wie ein Nachtlicht.
- Farbverlauf: Ein realistischer Sonnenaufgang beginnt rötlich und wird allmählich heller. Günstige Modelle überspringen diesen Verlauf oft.
- Akustik: Naturklänge, UKW-Radio oder Bluetooth-Lautsprecher sorgen für zusätzliche Weckreize.
- Display-Helligkeit: Sollte dimmbar oder abschaltbar sein – sonst stört es den Schlaf.
- Stromversorgung: Manche Geräte benötigen eine Steckdose, andere lassen sich per USB betreiben – relevant etwa für Reisen oder kleine Nachttische.
Welcher Lichtwecker ist empfehlenswert?
In Tests überzeugen regelmäßig Modelle von Marken wie Philips, Beurer und Lumie. Der „Philips Wake-up Light HF3650/01“ etwa bietet 320 Lux Helligkeit, eine realistische Farbsimulation und ein integriertes Radio – ist mit rund 150 Euro aber auch im oberen Preisbereich angesiedelt.
Preisgünstigere Alternativen wie der Beurer WL 75 bieten ebenfalls soliden Funktionsumfang, jedoch oft mit Abstrichen bei Lichtleistung oder Bedienkomfort.
Ein Lichtwecker kann besonders in dunklen Monaten oder für schwer Aufstehende eine sinnvolle Unterstützung sein. Entscheidend ist dabei die Qualität der Lichtsimulation – günstige Modelle ohne echten Sonnenaufgangseffekt bringen oft wenig. Wer morgens entspannter starten will, sollte auf ausreichende Lichtstärke, langsame Helligkeitssteigerung und optionale Klangfunktionen achten.