Ameisen gelten im Garten als nützlich, im Haus jedoch als ungebetene Gäste – besonders, wenn sie bis ins Schlafzimmer vordringen. Die Vorstellung, dass sich die kleinen Insekten im Bett befinden, ist für viele Menschen beunruhigend.
Doch was führt überhaupt dazu, dass Ameisen diese eigentlich ungeeigneten Räume aufsuchen? Und wie wird man sie wieder los?
Warum Ameisen ins Schlafzimmer gelangen
Normalerweise halten sich Ameisen dort auf, wo sie Nahrung finden – also in Küche oder Speisekammer. Wenn sie dennoch im Schlafzimmer auftauchen, gibt es dafür meist eine klare Ursache:
- Essensreste oder Krümel im Bett oder auf dem Nachttisch ziehen sie an.
- Zuckrige Getränke, Kosmetika mit süßlichem Geruch oder verschüttete Flüssigkeiten können eine Spur legen.
- Blumentöpfe im Raum bieten unter Umständen ein ideales Nest, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit.
- Undichte Stellen im Mauerwerk oder Fensterrahmen erlauben das Eindringen von außen.
- Baumängel oder feuchte Stellen, z. B. im Fußbodenbereich, schaffen attraktive Bedingungen für bestimmte Ameisenarten.
Nicht zuletzt kann es sich auch um sogenannte Pharaoameisen handeln – eine wärmeliebende, invasive Art, die bevorzugt im Innenraum nistet.
Erste Maßnahme: Ursache finden
Wer Ameisen im Schlafzimmer entdeckt, sollte zuerst die Route der Tiere beobachten. Oft führen Ameisenstraßen von einem Eintrittspunkt (z. B. Fensterritze, Steckdose) zu einem bestimmten Ort im Zimmer. Mit etwas Geduld lässt sich so erkennen, ob ein Nest im Haus liegt oder die Tiere nur kurzfristig eingedrungen sind.
Was tun bei Ameisen im Bett?
- Bettwäsche sofort wechseln und bei mindestens 60 °C waschen.
- Matratze kontrollieren – selten, aber nicht ausgeschlossen, dass einzelne Tiere dort Schutz gesucht haben.
- Nachttisch und Umfeld gründlich reinigen, Krümel und mögliche Duftstoffe entfernen.
- Fenster und Türen abdichten, gegebenenfalls Silikonfugen erneuern.
- Keine offenen Lebensmittel oder Getränke im Schlafzimmer lagern.
Natürliche Mittel gegen Ameisen
Ist der Befall gering und die Ursache bekannt, helfen oft bereits einfache Hausmittel:
- Zimt, Zitronensaft, Essig oder Lavendelöl entlang der Ameisenstraße aufgetragen, stören ihren Orientierungssinn.
- Kreide oder Talkum wirken als Barriere – die Insekten meiden die Spur.
- Klebefallen können punktuell eingesetzt werden, sind jedoch eher bei kleinen Ameisengruppen sinnvoll.
Wenn Hausmittel nicht reichen
Baut sich ein größerer Befall auf oder tauchen die Tiere immer wieder auf, kann es notwendig werden, professionell vorzugehen:
- Ameisengift in Köderdosen wirkt gezielt auf das Nest, da die Tiere den Wirkstoff dorthin tragen.
- Wichtig: Keine Ameisenstraßen zerstören, bevor der Köder aufgenommen wurde.
- Kontaktinsektizide sollten im Schlafzimmer nur mit Vorsicht verwendet werden – vor allem in der Nähe des Bettes.
Wann der Kammerjäger helfen muss
Tauchen immer wieder Ameisen im Schlafzimmer auf, obwohl alle bekannten Ursachen ausgeschlossen sind, kann ein verstecktes Nest im Gebäudeinneren die Ursache sein. Hier hilft ein Fachbetrieb, die Art zu bestimmen, das Nest zu lokalisieren und gezielt zu beseitigen. Besonders bei Pharaoameisen oder anderen wärmeliebenden Arten ist ein professioneller Einsatz empfehlenswert.