Im Jahr 1851 stieß der englische Arzt William Hooper auf diese alte Erfindung und entwickelte den Vorgänger des heute bekannten Wasserbettes, das sich schließlich seit Anfang der 1970er Jahre in den USA verbreitete. Nach und nach schwappte die Wasserbett-Euphorie über den großen Teich auch nach Europa und Deutschland.
Erst seit etwa 25 Jahren sind die Preise für diese ebenso ungewöhnliche wie komfortable Schlafunterlage auch hierzulande erschwinglich. Heute bezahlt man für ein Wasser-Doppelbett im Schnitt 1.500 Euro. Es gibt noch Günstigeres, aber auch noch viel Teureres. Die Preisspanne ist groß.
Wasserbetten bieten durch ihre gleichmäßige Unterstützung und Anpassungsfähigkeit an den Körper eine besonders komfortable Schlafoberfläche, die Druckstellen minimiert und für eine entspannende Nachtruhe sorgt.
Keine starren Seitenteile
Am häufigsten werden Softside-Betten gekauft, deren Seitenteile nicht starr sind, sondern aus komfortablen Schaumstoffteilen bestehen. Die sind einfacher in der Anwendung als die Hardside-Betten. Bei dieser Art wird die Wassermatratze in einen festen Rahmen gelegt – ähnlich wie bei herkömmlichen Betten. Mehr Komfort beim Ein- und Aussteigen gibt es bei der Softside-Variante. Man könne sie ohne Rahmen ins Schlafzimmer stellen oder auch in einen Bettrahmen einbauen.
Die Vorzüge eines Wasserbettes werden von Orthopäden bestätigt: Das Schlafen auf dem nassen Element tut dem gesamten Körper und vor allem dem schmerzenden Rücken gut. Wenn Wasserbetten je nach Körpergewicht mit der richtigen Menge gefüllt sind, passen sie sich optimal dem Körper an. Es entstehen keine Druckstellen. Die Muskulatur entspannt und die Wirbelsäule nimmt eine neutrale Haltung ein.
Da das Wasser in dem Bett dank einer Heizung immer wohl temperiert ist, wird zudem die Einschlafphase verkürzt und verhilft dem Besitzer zu einem tiefen, erholsamen Schlaf. Das Wasser wird durch eine Heizung auf angenehme Temperaturen erwärmt. Es muss halbjährlich ein antibakteriell wirksames Mittel zugesetzt werden. Alle paar Jahr muss das Wasser gewechselt werden. Nicht zuletzt ist es eine hygienische Sache, da die nachts entstehende Körperfeuchtigkeit durch die aufsteigende Wärme nach oben transportiert wird und das Bett dadurch sauberer ist.
Wer sich diesen Luxusartikel kauft, muss beispielsweise mit durchschnittlich fünf Euro höheren Stromkosten pro Monat rechnen, die von der Heizung verschlungen werden.
Freeflow-Betten haben keine wellenberuhigten Kammern. Seekrank wird man davon nicht, allerdings sollten Menschen mit Rückenproblemen vorher den Orthopäden fragen. Es gibt auch mittel- oder starkberuhigte Modelle mit entsprechenden Kammern.
Das relativ hohe Gewicht der Wasserbetten ist kein Problem, es ist vergleichbar mit schweren Haushaltgeräten, zum Beispiel der Waschmaschine.
Wasserbett richtig pflegen
Die Oberfläche der Matratze sollte regelmäßig mit einem speziell dafür entwickelten Vinyl-Pflegemittel gereinigt werden. So entfernen Sie beispielweise Hautpartikel oder Salze, die sich nach einer bestimmten Zeit unter der Wasserbettenauflage gesammelt haben. Die äußere Pflege des Wasserbetts sollte regelmäßig erfolgen.
Wasserbetten müssen auch im Inneren gepflegt werden, damit der Vlieskern nicht anfängt zu verkeimen. Hierbei kann ein Wasserbetten-Konditionierer angewendet werden. Der passende Konditionierer richtet sich nach Wasserhärte und Belastung des jeweiligen Wassers. Er verhindert die Bildung von Bakterien, Algen oder Schimmel, die sich im Inneren des Matratzenkerns und dem Vlies bilden können. Der Konditionierer muss, je nach Produkt, halbjährlich oder auch nur jährlich zugefügt werden.
Bei der ersten Befüllung sollte man kaltes Wasser verwenden, da in der Warmwasserleitung Keime sowie auftreten können, was Probleme verursachen könnte.
Beim Kauf eines Wasserbettes erhalten Sie in der Regel ein Zubehör-Set. In diesem Zubehör ist, neben einer Pumpe zum Wasserbett entleeren, meist auch eine Flasche des passenden Konditionierers enthalten.
Ein quartalsmäßiges Reinigen der Matratze mit einem feuchten Tuch und Vinylreiniger reicht aus, um wieder ein hygienisches frisches Bett zu haben. Der Fachhandel bietet inzwischen neben den herkömmlichen Vinylreinigern auch Reinigungstücher an. Diese bieten neben dem Vorteil der einfachen und schnellen Handhabung auch den, dass nicht zu viel Feuchtigkeit beim Reinigen von Zwischenräumen eingebracht wird.
Kein Versicherungsschutz für Wasserbett
Kommt es durch ein defektes Wasserbett zu einem Schaden in der darunterliegenden Wohnung, ist das nicht immer durch Standardpolicen abgedeckt. Hier müssen Mieter sich um Zusatzschutz kümmern. Ansonsten müssen sie als Verursacher die Kosten aus eigener Tasche zahlen.
Schon vor mehr als 3000 Jahren wussten die Perser, dass es sich auf Wasser gut schläft: Sie füllten Säcke aus Ziegenhaut mit Wasser und betteten sich darauf. Auch bei Nomadenvölkern soll die Wassermatratze, die je nach Bedarf wärmte oder kühlte, sehr beliebt gewesen sein.